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Dietmar Schönherr für Pan y Arte

Dietmar SchönherrLiebe Freunde,

Weihnachten, das Fest der Liebe und ganz besonders das Fest der Kinder, die dem heiligen Abend entgegenfiebern, wenn im Kreis der Familie gesungen wird und wenn es dann Geschenke gibt, die man sich gewünscht hat.
In meiner Familie gab es eine Weihnachtskrippe, wo man das Jesuskind im Stall von Bethlehem bewundern konnte, die heilige Familie Maria und Josef, die Hirten, Ochs und Esel. Ich wünschte mir alles mögliche, natürlich auch Unsinniges, wie es wahrscheinlich alle tun, aber das Wichtigste war immer: ein BUCH. Ich legte mich damit unter den geschmückten Christbaum, schaute hinauf zu den glitzernden Kugeln und begann zu lesen, tauchte ein in eine Welt der Phantasie und war vollkommen glücklich. Ich habe das bis heute nicht vergessen.

Deswegen gefällt mir die Idee von Pan y Arte Österreich so gut, den Menschen in Malacatoya eine Bibliothek zu schenken. Den Leuten dort geht es heute relativ gut, es entstehen immer mehr Arbeitsplätze und das Dorf wird von Tag zu Tag schöner und bewohnbarer. Für das leibliche Wohl ist also, den Umständen entsprechend, gesorgt.
Aber Bücher gibt es keine. Und Bücher sind Nahrung für die Seele. Man erfährt etwas über die Welt, besonders aber über sich selbst. Man kann die Mühen des Alltags vergessen, man kann träumen und seine Phantasie auf die Reise schicken.

Also bitte ich Euch alle, Freunde und Gönner von PAN Y ARTE dieses kleine aber wichtige Projekt zu unterstützen. Kultur ist ein Lebensmittel, habe ich immer wieder gesagt, und Bücher sind ein Teil der Kultur. Manche Geschenke, die die Werbung heute dröhnend anpreist, werden morgen schon ihren Wert verloren haben. Die Bibliothek für unser Dorf Malacatoya wird ein Geschenk sein, das täglich an Wert gewinnt.
Wenn ich heute an ein großes Weihnachtserlebnis denke, fällt mir ein Besuch in der CASA DE LOS TRES MUNDOS ein. Ich kam auf meinem Rundgang in den großen Konzertsaal, wo der Kinderchor Weihnachtslieder übte. Der Dirigent winkte ab, flüsterte den Kindern etwas zu, und dann sangen sie, diese nicaraguanischen Kinder in fast perfektem Deutsch: “Es ist ein Ros entsprungen”. Ich kann auch heute die Tränen kaum zurückhalten, wenn ich daran denke.

Ich wünsche Euch allen frohe und friedliche Weihnachten und danke jetzt schon für Euer
“Geschenk”.

Herzlichst,
Unterschrift Schönherr